Historischer Überblick
01.08.2018
Aktuell
Bereits im Jahr 1915 entschlossen sich der Schweriner Kaufmänner Wilhelm und Werner Janssen, in Bad Kleinen einen Mühlenbetrieb zu errichten. Erste Baupläne aus diesem Jahr zeigen schon, dass die Janssens keine klassische Wind- oder Wassermühle bauen wollte, sondern auf eine industrielle, maschinengetriebene Mühlenanlage setzte.
1916 ging der für die damalige Zeit hochmoderne Mühlenbetrieb in Bad Kleinen in einem großen Ziegelbau in Betrieb. Mit großem Erfolg. Janssen kaufte bei den Bauern der Umgebung Roggen und Mehl und verkaufte das gemahlene Getreide bis nach Hamburg und Schleswig-Holstein. Der Transport erfolgte per Bahn und per Schiff über den Schweriner See.
Nach 1945 durfte Janssen das Unternehmen nicht mehr fortführen. Es stand jetzt unter sowjetischer Kontrolle. Seit 1948 hieß der Mühlenbetrieb VEB Mühlenwerke Bad Kleinen, später gehörte sie zum Kombinat Getreidewirtschaft Rostock und gehörte demzufolge dem Staat. In den Folgejahren wuchs die Mühle in Bad Kleinen zu einem der größten Betriebe ihrer Art im Norden des Landes und wurde ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Die Getreide-Produktion wurde ausgebaut und es entstanden weitere Gebäude, darunter auch Anfang der sechziger Jahre der große Kornspeicher. 1989 waren noch 72 Menschen im Mühlenwerk Bad Kleinen beschäftigt. Die damalige Jahresproduktion betrug 22.000 Tonnen Getreide.
Nach der Wende, im Jahr 1990, wurde der Mühlenbetrieb verkauft. 1993 kam dann das Aus für die Mühle. Der Mühlenbetrieb wurde eingestellt. 1996 wurde die Mühle ganz geschlossen. Alle Wiederbelebungs- oder Verkaufsversuche scheiterten. Im Jahre 2012 kaufte die Gemeinde Bad Kleinen das Mühlengelände, das bestehende Gebäude-Ensemble steht unter Denkmalschutz. Eine neue Nutzungsmöglichkeit ließ sich aber nicht realisieren und so schien die Mühle dem Verfall preisgegeben. Bis sich 2018 der in Bad Kleinen ansässige Finanz- und Immobilienfachmann Egon Kleinen entschloss, die Mühle Bad Kleinen zu retten. Mit seinem Sanierungskonzept „Mühlenquartier Bad Kleinen“ konnte er die Gemeindevertreter Bad Kleinens überzeugen und das Gelände samt der darauf befindlichen Gebäude von der Gemeinde Bad Kleinen erwerben.
Mit der neugegründeten Mühlenquartier Bad Kleinen GmbH treibt Flemming die Entwicklung des alten Mühlengeländes voran. In einem ersten Schritt wird ab 2019 der alte Kornspeicher saniert. Dort sollen unter anderem 38 exklusive Eigentumswohnungen, ein Schwimmbad und ein Wellnessbereich errichtet werden. In einem zweiten Schritt werden dann die weiteren Gebäude renoviert und umgebaut. Im dritten Schritt soll der Mühlenpark mit Reihenhäuser und Mehrfamilienhäusern entstehen, des weiteren sollen hier bis 2026 Wohnungen, Gewerbebetriebe und Restaurants sowie ein Mühlenmuseum entstehen.